Hat man sich für die Ausbildung eines Assistenzhundes entschieden, kommt natürlich auch schon die Frage nach einem guten Hundetrainer auf.
Leider ist es in Deutschland derzeit nicht ganz einfach, einen guten Trainer zu finden, da der Assistenzhund in Deutschland noch nicht rechtlich definiert worden ist und es entsprechend keine einheitlichen Vorgaben zu Eignungskriterien, Ausbildung und Prüfung gibt.
Daher gibt es leider auch Hundetrainer, die z.B. viel zu viel Geld für Abschlussprüfungen verlangen, welche so gesehen keine offizielle rechtliche Anerkennung beinhalten. Sollte ein Trainer behaupten, dass seine Abschlussprüfung offiziell anerkannt ist, sollte man von diesem Trainer eventuell direkt Abstand nehmen.
Ein guter Hundetrainer würde erstmal die rechtliche Lage zu Assistenzhunden erklären und erläutern, welche Herausforderungen und Kosten in den folgenden Ausbildungsjahren auf einen zukommen können. Des Weiteren würde er ansprechen, ob man finanziell und vor allem gesundheitlich zu einer Selbstausbildung mit Trainerunterstützung in der Lage ist. Auch Themen, ob z.B. sichergestellt ist, dass jemand um den Hund übernehmen kann, wenn man selbst aus gesundheitlichen Gründen vorrübergehend nicht in der Lage ist, sich um ihn zu kümmern, gehören zu einem Erstgespräch dazu.
Weiterhin sollte der Trainer großen Wert auf die Gesundheit des Hundes legen und zu einer generellen Untersuchung inkl. Röntgen raten, sobald der Hund ca. 15 Monate alt ist (siehe Gesundheitsprüfungs-Bogen). Auch ein früheres Röntgen ist generell nicht verkehrt, um frühzeitig auf HD/ED aufmerksam zu werden, jedoch gerade bei jungen Hunden, welche sich noch im Wachstum befinden, nicht zu 100% aussagekräftig.
Ein weiterer wesentlich wichtiger Punkt ist es, dass man wirklich das Gefühl hat, dem Trainer vertrauen zu können. Da der Hund ja im Alltag helfen soll, wird natürlich auch zur Sprache kommen, welche Einschränkungen man genau hat, und darüber möchte man ja eventuell nicht mit jeder beliebigen Person sprechen. Der Trainer sollte dann gezielt nachfragen, was an Assistenzleistungen für einen selbst besonders wichtig ist und dann auch abklären, ob ein Hund das leisten kann und welche charakterlichen und körperlichen Eigenschaften er für Bewältigung dieser Aufgaben mitbringen sollte.
Dann geht es auch schon darum, den richtigen Hund auszusuchen, der diesen Aufgaben möglichst gewachsen ist bzw. sein wird. Der Trainer sollte sich nicht im Vorfeld bereits auf eine bestimmte Rasse festlegen, nur weil diese im Allgemeinen als geeignet gilt. Es ist an sich eine sehr individuelle Sache, wie ein Hund sich tatsächlich entwickelt und nur weil man eine geeignete Rasse gewählt hat, bedeutet dies leider nicht, dass sich dann auch genau dieser Hund für die Ausbildung eignet.
Ein guter Trainer wird sich also, sobald klar ist, welche Eigenschaften der Hund mitbringen soll, verschiedene Züchter und Würfe ansehen und so gezielt nach einem vielversprechenden Hund Ausschau halten und verschiedene Welpen auf ihre Eignung testen.
Hier lohnt es sich übrigens auch, Geduld zu haben, bis auch wirklich der geeignete Hund gefunden ist, anstatt sich beim ersten Welpenbesuch gleich von den Gefühlen leiten zu lassen. Denn süß sind ja bekanntlich alle Welpen. Im Hinterkopf sollte immer der Gedanke bleiben, dass dieser Hund eine besondere Aufgabe übernehmen soll, und so sehr man sich vielleicht in einen bestimmten Welpen verguckt hat, macht es keinen Sinn, diesen auf Biegen und Brechen ausbilden zu wollen, wenn er charakterlich eventuell gar nicht dafür geeignet ist.
An dieser Stelle sollte man lieber weitersuchen und irgendwann ist DER Hund dabei, bei dem sowohl Trainer, Züchter
und auch man selbst ein gutes Gefühl haben.
Interessengemeinschaft "Gemeinsam stark für Assistenzhundeteams in D / AT / CH"