Spenden sammeln / Finanzierung

 

Spenden sammeln

 

Wie richtig vorgehen und was beachten?

 

 Gerade in den sozialen Medien trifft man auch im Bereich „Assistenzhunde“ immer wieder auf Spendenaufrufe. Während man bei manchen direkt helfen möchte kommen einem bei anderen Aufrufen direkt Zweifel, ob diese den auch tatsächlich für eine vernünftige Ausbildung eines Assistenzhundes geschaltet worden sind.

 

Aber woran genau liegt das? Wieso erwecken manche Aufrufe Zweifel der Mitmenschen, während andere großflächig geteilt werden und ihrem Zweck entsprechend für finanzielle Hilfe sorgen. Und an wen kann sich ein behinderter oder eingeschränkter Mensch allgemein wenden, wenn es um finanzielle Unterstützung zur Ausbildung eines Assistenzhundes geht?

 

In den meisten Fällen können hier die Ausbildungsstätten bereits Aufklärung leisten und Betroffenen bei der Erstellung des Spendenaufrufes helfen. Ansonsten sind folgende Punkte auf jeden Fall zu beachten:

 

Sich richtig vorstellen…

 

Grundlegend ist es wichtig, dass man den Spendern zeigt, wem man eigentlich genau mit einer Spende hilft. Wer ist man und was genau hat einen in die Lage gebracht einen Assistenzhund zu benötigen (Diagnose und die damit verbundenen Einschränkungen, eventuelle Angaben zu dem Grad einer Schwerbehinderung oder Merkzeichen/Pflegegrades). Natürlich sind hier auch Angaben zu dem zukünftigen Assistenzhund wichtig, was dieser lernen und vor allem wie er seinen Menschen zukünftig unterstützen soll sowie Angaben dazu, welcher Trainer/Schule den Hund ausbilden beziehungsweise einen dabei unterstützen wird.

 

Spenden-Paten finden…

 

Zuerst einmal ist es sehr wichtig, dass man den zukünftigen Spender zeigen kann, dass das Geld tatsächlich für die Ausbildung eines Assistenzhundes genutzt wird. Gibt man bei dem Spendenkonto die eigenen Daten an, so werden viele direkt misstrauisch, ob das gespendete Geld denn dann auch tatsächlich für Ausbildung genutzt wird und nicht etwa in andere private Investitionen fließt (wie etwa ein neues Auto, das man sich wünscht, etc.).

 

Hier macht es definitiv Sinn, wenn das angegeben Konto direkt zu einem Spendenpaten gehört, etwa dem Trainer, welcher den Hund ausbildet oder einer Organisation, welche bestimmte Betroffene (etwa bei bestimmten Erkrankungen oder nach bestimmten Schädigungen wie durch Missbrauch oder Kriegserlebnissen) bei der Besorgung der finanziellen Mittel für die Ausbildung unterstützt. In den meisten Fällen können die Spender so davon ausgehen, dass die Gelder auch tatsächlich für den vorgesehen Zweck verwendet werden.

 

Konkrete Angaben zu den entstehenden Kosten machen…

 

Auch eine genaue Aufstellung der Finanzen ist wichtig. Wie viel der Ausbildung kann man aus eigener Tasche finanzieren? Wie viel wird die Ausbildung insgesamt kosten (Kostenvoranschläge und Angebote für z.B. Ausbildung, medizinische Untersuchungen, Kenndecke, etc.)? Welche Gelder hat man bereits eingenommen und wofür verwendet?

 

Seien wir mal ehrlich: Wer erwartet, dass man finanzielle Hilfe bekommt, der muss erstmal so gut wie alles an eigenen Finanzen offen legen um zu zeigen, dass man tatsächlich auf Unterstützung angewiesen ist.

 

Das richtige Layout…

 

Natürlich sollte auch die grafische Gestaltung des Aufrufes ansprechend und übersichtig sein. Harmonische Farben, eine in sich abgestimmte Textformatierung und eventuell ein, zwei Fotos, die das zukünftige Assistenzhundeteam zeigen, sind nicht verkehrt. Auch das Logo oder der Link der Ausbildungsstätte sollte nach Möglichkeit mit verwendet werden (natürlich nur nach Rücksprache und Freigabe durch den Ausbilder!).

 

 

 

Wie mögliche Spender finden und erreichen?

 

Definitiv der schwierigste Part ist es, nun mit dem Spendenaufruf auch tatsächlich Menschen/Vereine/Organisationen zu erreichen, die bereit sind zu helfen. Gerade in der heutigen Zeit, wie besonders viele Menschen (teilweise auch zu Recht) äußerst misstrauisch reagieren, erhält man unglaubliche viele Absagen und negative Kommentare.

 

 

 

In vielen Fällen gibt es, wie oben schon erwähnt, für verschiedene Betroffene je nach Erkrankung extra eingerichtet Organisationen, welche bei bestimmten Krankheiten oder Schädigungen für die Opfer da sind und diese auch finanziell unterstützen. Dort kann man einen entsprechenden Antrag stellen und erhält eventuell auch entsprechende Hilfe.

 

Auch manche Firmen und Vereine haben extra Fonds zur Unterstützung von gemeinnützigen Projekten eingerichtet und sind, gerade wenn diese direkt vor Ort sind, oftmals bereit mit einer Spende zu helfen.

 

Ortsansässige Parteien (gerade vor den Wahlen), Gemeinden oder Selbsthilfegruppen können ebenfalls angesprochen werden.

 

 

 

Ansonsten gilt es, den eigenen Spendenaufruf über Aushänge, die sozialen Medien und weitere Plattformen zu verteilen, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Hierbei sollte man aber darauf verzichten, allzu aufdringlich vorzugehen. Ein und denselben Aufruf an mehreren Tagen hintereinander in ein und derselben Facebook-Gruppe zu posten sorgt er dafür, dass Mitmenschen genervt anstatt hilfsbereit reagieren.

 

 

 

Und die aller wichtigste Regel von allen: IMMER FREUNDLICH BLEIBEN!!!

 

 

 

Leider gibt es auch immer viele Hindernisse, welche es Betroffenen schwer machen Spenden zu sammeln. So finden gerade Menschen mit seltenen Erkrankungen oder nicht direkt sichtbaren Leiden wenig Hilfe.

 

So auch zum Beispiel auch Menschen mit Narkolepsie:

 

  • Einerseits liegt es daran, dass die Erkrankung so selten ist, dass es keine Organisation gibt, welche man allgemein um Unterstützung oder auch finanzielle  Hilfe bitten könnte

  • Viele Menschen kennen die Erkrankung nicht, können sich die Einschränkungen nicht vorstellen und spenden somit lieber für Betroffene anderer Leiden, denen Sie die Einschränkungen vielleicht einfach eher nachempfinden können

  • Es gibt einfach noch keine Assistenzhunde für Narkolepsie in Deutschland, weshalb das Vorhaben oft in Frage gestellt wird und Spendengelder eher in andere Bereiche fließen